Gawhar: Befähigung von Schülerinnen zum selbstbestimmten Umgang mit Gesundheit, Arbeit und Familie

 

Es wurden 150 Schülerinnen an den Gymnasien in Kabul, Bamyan und Mazar-e-Sharif erreicht. Diese Zielgruppe wurde gewählt, weil die Mädchen in der 12. Klasse erwachsen genug sind, um die Problematik als relevant und für sie wichtig zu erkennen. Gleichzeitig stehen sie vor der Entscheidung, wie es im Leben weiter gehen soll nach der Schule. Darüber hinaus verspricht und erlaubt der Bildungsgrad der Mädchen eine erfolgreiche Arbeit. Der Genderaspekt liegt in der Gleichberechtigung der Mädchen in der Gesellschaft. Die Zielgruppe ist insofern in die Vorbereitung des Projektes einbezogen worden, als dass ADDO aus vielen Gesprächen und Diskussionen mit der Zielgruppe deutlich erkannt hat, dass der Wunsch danach, das Leben in den genannten Bereichen eigenständig zu planen, stark vorhanden ist, die Art und Weise, es zu tun, bzw. die Bewertung des gesellschaftlichen Kontextes und der beruflichen Chancen aber unklar.

Projekt ablauf: 01.05.2019 bis 31.08.2019

Projektsort: 4 Mädschen Schulen in Kabul, Bamyan und Mazar-e-Sharif

 

Zur Entstehung des Projektes

 

Der Verein hat ein Mitglied, das aus Afghanistan stammt und die Gegebenheiten an den Schulen für Mädchen sehr gut kennt. Mädchen sind sehr häufig fremdbestimmt und weisen nur eine geringe aktive Lebensgestaltungskompetenz auf. Hier sind mit Lebensgestaltung die Bereiche Gesundheit rund um das Frausein und die Kenntnis zu Bildungsmöglichkeiten sowie zu Chancen, einen Beruf auszuüben, gemeint. Darüber hinaus ist die Rolle der Frau in der Familie ein Gegenstand, der mit den Schülerinnen diskutiert und auch Aufklärung geleistet werden muss, was in der Gesellschaft wie verändert werden kann und sollte. Aus Kenntnis der Situation vor Ort aus eigener Erfahrung und aus Gesprächen mit der ADDO resultiert die Entstehung der Projektidee. ADDO arbeitet in Kabul und den Provinzen Bamyan und Balkh an Schulen zur Demokratisierung sowie zu sozialen und Arbeitsmarktthemen. Daher wäre die Unterstützung dieser Arbeit vor Ort sinnstiftend, Nutzen bringend und im Sinne der Aufgabenstellung beider Institutionen, sowohl für FFDNO als auch für ADDO. Die Mitglieder von FFNDO haben langjährige Erfahrung mit der Vermittlung von Lebensgestaltungskompetenz bei Frauen aus Flüchtlingsfamilien. In der Arbeit mit dieser Zielgruppe sind die o.g. Themen intensiv behandelt worden. Speziell die selbstbestimmte Planung des eigenen Lebens war Gegenstand. Hierbei wurde ausgehend von eigenen Wünschen, vorhandener Bildung, dem familiären Kontext und der gesellschaftlichen bzw. arbeitsmarktseitigen Realität eine methodische Vorgehensweise entwickelt und umgesetzt, die eine individuelle Förderung hinsichtlich der nächsten zu unternehmenden Schritte erlaubte. Das Feedback der Frauen war sehr positiv. Für das vorliegende Projekt möchten wir präventiv und frühzeitig Lebensgestaltungskompetenz für die Zielgruppe der Schülerinnen in Kabul und den o.g. Provinzen initiieren und entwickeln. Die soll auf der Grundlage der vorgenannten Erfahrungswerte erfolgen, indem der methodische Ansatz in ein Curriculum mündet und ein Guide für die individuelle Erarbeitung von nächsten Schritten nach erfolgter Schulung und Beratung angewandt wird. Praktische Bestandteile zur Gesundheit sind in Form von Besichtigungen von entsprechenden Einrichtungen geplant.

 

Angaben zur Partnerorganisation

 

Die Afghanistan Democracy and Development Organization (ADDO) ist eine Non Profit Organisation und als NGO beim Wirtschaftsministerium, Abteilung NGO Affairs, registriert. Der Hauptsitz von ADDO ist in Kabul, zwei weitere Büros befinden sich in den Provinzen Bamyan und Balkh. ADDO weist mehr als 20 Jahre Erfahrung bei der Verbreitung demokratischer Werte und Menschenrechtsinhalte auf, indem sie Bürger durch Bildung heranführt, Recherchen zum Status Quo und zum Zielerreichungsgrad ihrer Maßnahmen durchführt. ADDO-Mitarbeiter und ihr qualifiziertes und erfahrenes Managementteam kooperieren aktiv mit Vertretern der Politik sowie mit Frauen-, Jugend- und Kindergruppen, um der sich entwickelnden Demokratie und deren Rahmenbedingungen Impulse zu verleihen und sie zu unterstützen, für sie einzutreten. Dies sowohl auf dem Lande als auch in städtischen Gebieten. ADDO führt Schulungen durch, unterstützt aber auch durch entsprechende Information Prozesse der Bewusstseinsbildung und Netzwerkarbeit. Einen besonderen Platz nimmt hierbei die Zielgruppe der Frauen ein, wobei die Spannweite von Kindern, über Jugendliche bis zu Erwachsenen reicht. Durch ihre Vorort-Kontakte zu Schulen und ihre Arbeit mit der Zielgruppe ist ADDO für die Umsetzung der Projektinhalte der beste Partner. Für die Umsetzung des vorliegenden Projektes wurden Dozenten von ADDO an den Schulen tätig. Gleichzeitig wurden Lehrkräfte an den Schulen befähigt, die Inhalte selbständig an die Schülerinnen weiterzugeben.